Sicherheit


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Reifen können über Leben und Tod entscheiden

Die Reifen eines Autos sind ausschlaggebend für die Sicherheit im Straßenverkehr, können im Ernstfall über Leben und Tod entscheiden. Sie stellen ein wichtiges Bindeglied dar zwischen Fahrbahn und Fahrzeug und beeinflussen so die Fahreigenschaften des Wagens. Doch nicht nur optimale Bereifung ist hierbei von Bedeutung. Man muss der Qualität der Reifen ebenbürtige Aufmerksamkeit zollen hinsichtlich korrekter Anbringung sowie regelmäßiger Kontrolle, Wartung und Pflege. Wie schnell sind durch äußere Einwirkungen Schnitt- oder Rissschäden entstanden, die zu den häufigsten Reifendefekten zählen und sich übel auswirken können.

 

Ebenso Behandlungs- oder Anwendungsfehler wie etwa das Fahren mit zu niedrigem oder aber zu hohem Luftdruck. Grundsätzlich bringt der Hersteller den Reifen auf der Felge des Rades, dem äußeren Kranz, an. Es gibt indes Kompletträder mit fix auf der Felge installiertem Reifen. Dies vereinfacht den Reifenwechsel ungemein, kann doch der Fahrer einfach das ganze Rad umstecken.

Vorteile von Kompletträdern

Da sich Kompletträder zunehmender Beliebtheit erfreuen, bieten die Hersteller sie in verschiedensten Variationen an, zumal sie dem Verbraucher zahlreiche Vorteile bieten. Er kann Stahl- oder Leichtmetallfelgen je nach Wunsch mit Winter-, Sommer- oder Ganzjahresreifen kombinieren. Und es ist überflüssig, die Reifen auf die Felgen zu ziehen, da sie fertig montiert und gewuchtet geliefert und als Ganzes einfach nur umgesteckt werden. Damit reduziert sich der Zeitaufwand entweder in der Fachwerkstatt oder in Eigenregie um ein Beträchtliches. Der Kunde (oder der Mechaniker) muss die Räder nur noch an das Fahrzeug anbringen. Voraussetzung für perfekte Reifen sind lediglich die Angaben zu Hersteller, Fahrzeugmodell, Klasse, Leistung, Felgendurchmesser sowie erwünschte Art des Reifens. Zu beachten ist, dass unter Umständen der Fahrer oder Halter die Reifen zweimal im Jahr wechseln muss, sofern er keine Ganzjahresreifen gewählt hat.

Für jede Straße und jedes Klima der richtige Reifen

Neben Reifengröße, -profil und Bauart kommen unterschiedliche Kriterien wie Gummimischung oder Profilgestaltung hinzu. Grundsätzlich aber trägt man der Beschaffenheit des Untergrundes für den Einsatz Rechnung. In Mitteleuropa etwa hat man die Reifen für Fahrbahntemperaturen zwischen minus 15 Grad Celsius bis zu plus 60 Grad Celsius ausgerichtet. Für die Tropen oder Subtropen gelten ganz andere Maßstäbe. Generell wird bei der Produktion ein breites Spektrum von Gegebenheiten berücksichtigt, obwohl es den perfekten Reifen für jede einzelne individuelle Oberfläche gibt. Doch dies ist in der Praxis unrentabel. Mit Ausnahme des Allwetterreifens: Er ist ein Kompromiss für jede Wetterlage, der das lästige Wechseln zwischen Winter- und Sommerreifen erspart. Dennoch entscheidet sich der überwiegende Teil der Fahrer bereitwillig dafür. So ist er bestmöglich für den extremen Temperaturunterschied gewappnet.

Ganzjahresreifen – enorme Kostenersparnis

Besagte Ganzjahresreifen, auch „Allwetterreifen“ genannt, werden – wie der Name unmissverständlich verrät, während des ganzen Jahres, bei jeder Temperatur und bei jedweder Witterung eingesetzt. So unterläuft der Autofahrer die Gefahr, bei plötzlichen Witterungsumschwüngen wie Wintereinbruch und entsprechend veränderten Fahrgegebenheiten mit falscher Bereifung unterwegs zu sein. Neben der Gefahr für Auto und Person ginge er nach Neuregelung der Gesetze mit ihren inzwischen strikten Vorschriften nicht nur seines Versicherungsschutzes verlustig. Darüber hinaus hätte er ein Bußgeld zwischen 40 und 80 Euro zu zahlen. Stattdessen bieten Ganzjahresreifen eine enorme Kostenersparnis: Schließlich muss er nur einen Satz Reifen kaufen, und auch Aufwendungen für Lagerung und Umrüstung muss er nicht erbringen. Da fallen die Mehrkosten für die Anschaffung der teureren Ganzjahresreifen kaum ins Gewicht.


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Ganzjahresreifen – Kompromiss bei kalten Wintern

Für alle die, die in Ländern ohne großartige Temperaturschwankungen leben, sind Ganzjahresreifen bestens geeignet. Ebenso für LKW-Fernfahrer, die oftmals innerhalb weniger Stunden auf unterschiedlichste Witterungs- und Straßenverhältnisse stoßen, was aber insbesondere in den schneereichen Alpenregionen gefährlich werden kann. Auch Halter von nur unregelmäßig genutzten Zweitfahrzeugen sind mit Allwetterreifen gut bedient. Wer indes in Regionen mit extremeren Witterungsverhältnissen beziehungsweise kalten, frostigen und schneereichen Wintern lebt wie in Bergländern, muss wissen, dass Allwetterreifen lediglich ein Kompromiss sind. Sie können sich auf vereister oder verschneiter Straße nicht mit der Leistung eines Winterreifens messen. Hinzu kommt der verstärkte Abrieb im Sommer, verbunden mit erhöhtem Kraftstoffverbrauch. Zu erkennen sind Ganzjahresreifen an ihrem „M+S“-Symbol oder dem der Schneeflocke, die zugleich eine bessere Wintertauglichkeit ausweist.

Sommerreifen – Fahrspaß bei geringem Spritverbrauch

Sommerreifen sind in ihrer Beschaffenheit und ihrem Aufbau auf sommerliche Straßenverhältnisse ausgerichtet. Da die Gummimischung wesentlich härter ist als bei Winterreifen, wird sie bei höheren Temperaturen nicht so schnell weich – auch nicht bei größerer Hitze. Dies gewährleistet Fahrspaß bei geringem Spritverbrauch – selbst bei hohen Geschwindigkeiten. Und die Abnutzung hält sich auch in Grenzen. Hinzu kommt ein größerer Fahrkomfort – auch dank leiseren Rollgeräusches. Selbst bei nasser Fahrbahn präsentieren sich Sommerreifen zuverlässig, indem sie auch bei stärkerem Regen noch gute Fahrbahnhaftung bieten. Achten sollte man allerdings auf eine Mindestprofiltiefe von drei Millimetern. Wird sie unterschritten, nimmt die Haftungseignung des Reifens rapide ab. Insbesondere bei starkem Regen kann es dann zu gefährlichem Aquaplaning kommen, da der Reifen die großen Mengen an Wasser nur noch schwerlich verdrängen kann.

Sommerreifen – nichts für den Winter

Mal abgesehen davon, dass Sommerreifen nicht im Winter gefahren werden sollten, kann es den Fahrer bei Behinderungen oder einem Unfall teuer zu stehen kommen. Die ausschließlich auf wärmere Temperaturen ausgerichtete Gummimischung verhärtet bei kalten Temperaturen und gewährt nur noch minimale Haftung. Ebenso leiden Kraftübertragung und Bremseigenschaften darunter. Hinzu kommt die Ansammlung von Schnee im anders als für den Winterreifen geformten Profil, was die Gripfähigkeit des Reifens beeinträchtigt.

Winterreifen – optimaler Schutz in der kalten Jahreszeit

Etwas Besseres als Winterreifen kann man in der kalten Jahreszeit kaum finden. Da sie – anders als die sich bei Temperaturen unter sieben Grad Celsius verhärtenden Sommerreifen – über eine kälteresistente Gummimischung verfügen, bieten sie optimalen Schutz selbst bei Frost. Zudem verzahnen sie sich besser mit der Fahrbahn – auch wenn es an Schnee mangelt, die Straßen also trocken sind. Hinzu kommt die deutlich höher bemessene Profiltiefe von Winterreifen. Sie sollte mindestens vier Millimeter betragen, idealerweise gar bis zu sechs Millimeter. Bei weniger Tiefe nimmt die Wintertauglichkeit eines Reifens nach und nach ab. So rät der ADAC zusätzlich, Reifen, die ihr Alter von sechs Jahre überschritten haben, auch bei noch ausreichender Profiltiefe zu entsorgen. Im Verlauf der Zeit verhärtet die Gummimischung; die Hafteigenschaften der Reifen lassen deutlich nach.


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Der Reifen mit der Schneeflocke

Ein Winterreifen wird normalerweise mit „M&S“ für „Matsch und Schnee“ gekennzeichnet. Allerdings ist dies keine Garantie, denn diesen Begriff hat man nicht geschützt. Hin und wieder verkauft man auch nicht-wintertaugliche Reifen mit diesem Symbol wie insbesondere chinesische und amerikanische Hersteller, die dieses Symbol auch auf Sommerreifen verwenden. Um dem vorzubeugen, führte die Reifenindustrie das Schneeflockensymbol ein. Es darf sich aber nur dann zeigen, wenn der Hersteller den Reifen einem weltweit anerkannten Testverfahren (ASTM) unterzogen hat.

Fahrkomfort und bessere Haftung mit Winterreifen

Im Unterschied zu Sommerreifen haben die Hersteller Winterreifen nicht nur mit einem einfachen Profil versehen, sondern ihnen darüber hinaus Lamellen verliehen. Diese gewährleisten eine bessere Haftung mit losem Untergrund wie etwa Schnee. Anders als früher leidet der Fahrkomfort aber nicht darunter. Zusätzlich führen viele Winterreifen eine spezielle Laufrichtung, die berücksichtigt werden sollte. Nur bei korrekter Laufrichtung können die Reifen größtmöglichen Schutz hinsichtlich Bremsen, Seitenführung und Haftung bieten.

Spikes-Reifen – die Straßenkiller

Spikes – Stahl- oder Hartmetallstifte in extra dafür ausgelegten Reifen – sind besonders auf Eis wirksam. Allerdings sind sie in weiten Teilen Europas entweder verboten oder nur eingeschränkt zugelassen, da sie die Fahrbahn erheblich schädigen. In Deutschland sind Spikes nur für Winter-Einsatzfahrzeuge gestattet. In Österreich sind Spikes nur mit eingeschränkter Geschwindigkeit und nur in den Monaten Oktober bis Mai erlaubt – mit einem speziellen Aufkleber „M&SE“ auf der Rückseite des Fahrzeugs gekennzeichnet.

Geländereifen – das grobe Profil

Dieser Reifen zeichnet sich durch ein grobes Profil aus, das überwiegend bei Geländewagen zum Einsatz kommt. Die Lauffläche ist vornehmlich für den Einsatz auf unbefestigten Straßen oder schwerem Gelände ausgerichtet. Auswahlkriterium für die Profilformung ist der prozentuale Anteil an Asphaltstraße zum Gelände. Man unterscheidet in Varianten für Street-Terrain (ST): ein hoher Straßenanteil bei geringerer Geländetauglichkeit, in All-Terrain (AT): Straße und Gelände halten sich die Waage. Ferner gibt es Geländereifen, die für Mud-Terrain (MT) mit hohem Geländeanteil (Schlamm), Felsen und Steine optimiert sind. Zu den extremen Varianten zählen so genannte Boggers oder Super-Swamper, die mit groben Schaufeln und Stollen für den ausschließlichen Einsatz in sehr rauem Gelände, in Wüste, Gebirge und für Offroad gedacht sind.

Sportreifen – sicher auch bei hohen Geschwindigkeiten

Eine der wichtigsten Voraussetzungen an einen Reifen für sportliches Fahren besteht in der größtmöglichen Lenkpräzision. Sie gewährleistet auch bei hohen Geschwindigkeiten sowie abrupten Lenkmanövern das sichere Halten der Spur. Es sind hohe Querkräfte, die bei gewagten Fahrmanövern auf den Reifen wirken. Und so muss ein Sportreifen in der Lage sein können, diese auftretenden Kräfte optimal aufzunehmen. Nicht vernachlässigt werden dürfen neben erhöhter Lenkpräzision auch das optimierte Auffangen der beim plötzlichen Bremsen wirkenden Kräfte, um den Bremsweg zu verkürzen. Durch optimierte Rillen mit größerem Volumen nimmt solcherart entwickelter Sportreifen bei Nässe deutlich mehr Wasser auf. Dies vergrößert die Sicherheitsreserven bei nasser Fahrbahn und minimiert das Aquaplaning-Risiko.

Reifen für Familienvans und kleine Transporter

Reifen für kleine Transporter sind speziell auf Fahrzeuge mit hohem Schwerpunkt sowie den Einsatz mit schwerer Last ausgelegt. Die optimierte Anordnung der Lamellen sorgt für ein verbessertes Bremsverhalten auf nasser Fahrbahn sowie Fahrstabilität auf nassem Untergrund. Ein steifes Schulterdesign garantiert ausgezeichneten Grip bei Kurvenfahrten. Weite, umlaufende Rillen verringern das Aquaplaning-Risiko und ermöglichen ein sicheres Fahrverhalten auf nasser Fahrbahn. Ein steifer Mittelbereich und eine flache Gürtelkontur sorgen dafür, dass der Fahrer auch beim Profilabrieb und beim Trockenbremsen keine Abstriche machen muss.